Die alte Stadt auf dem Berge
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Kaisermahl Nov. 2016

Speisefolge und Bilder vom Kaisermal eyn herrlich Schluck zume wilcome Burgtrunk zum Willkommen Salzen Brod met smaltz frisch gebackenes Zwiebel Brot mit Schmalz korb vol met gemueser vome marckte Salatkorb mit frischem Gemüse vom Markt terrine nach art der Obermarsberger buren met schwarzem pfeffer Terrine nach Art der Bauern, mit schwarzem Pfeffer und Honig-Senf-Sauce Suben vome rind met everstich feiner Sud vom Fleisch des Rindes mit Eierfädlein durchzogen salm us dem oven met kaltem schmandt Lachs aus dem Ofen mit kaltem Schmand bestes flensch vom rinderruecken, eyn guoter batzen, gar köstlich gepraten in eyner sossen vom roten wine, dazu getan kelyne geackene tartofflin, met surem rahme unt rotem chol “Das beste Stück” vom Rinderrücken gar köstlich gebraten mit einer Sauce vom grünem Pfeffer, dazu kleine gebackene Kartoffeln mit Sauerrahm und Apfelrotkohl eyn aqua vitae zur deuung, gerenchnet vun der magd Schnaps von der Magd kanserschmarrn nach art der wiener met appelkompott Kaiserschmarrn mit Apfelkompott kaisemahl-11kaisemal-2             kaisermal-7kaisemahl-6           kaisemahl-8kaisemahl-10             kaisemal-5kaisemal-2             kaisermal-3

Hier Franz Bickmann aus der Marsberger Metzgerei mit seinem Team der das

Hervoragende 9 Gänge Menü zubereitet hat.

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 Königs- und Kaisergelage in der St. Sturmius-Cafeteria Obermarsberg

Ließ das Stiftsherrenessen vor einem Jahr die würdigen Zeiten des Klosterlebens aufleben, so standen diesmal die Gestalt und die Zeit Karls des Großen beim Königs- und Kaisergelage ganz im Mittelpunkt der Veranstaltung des Fördervereins Historisches Obermarsberg. Schon das Zusammensein in der St. Sturmius-Cafeteria, die wieder einmal liebevoll, angepasst an die Zeit Karls des Großen und die Jahreszeit, von Isabell Schneider-Laszkiewicz gestaltet war, ließ an die damalige Zeit erinnern. Empfangen wurden die Gäste mit einem herrlichen Willkommenstrunk des köstlichen Metes. Dann ging es in den mit Kerzenlicht erleuchteten Festsaal. In dieser schon ein wenig gehobenen Stimmung entbot der Vorsitzende des Fördervereins Historischen Obermarsberg Detlev Steinhoff, in die prachtvolle Kleidung Karls des Großen gehüllt, die gerade erst vom Rotary Club gestiftet wurde, allen Besuchern von fern und nah ein herzliches Willkommen und wies darauf hin, dass das Festessen im Gedenken an Karl den Großen gehalten und entsprechend üppig, bestehend aus 7 Gängen, durchgeführt wird. Karl war es nämlich, der die Eresburg, die Oberstadt, den Raum Marsberg der damaligen nahen Welt bekannt gemacht hat. Oft war er auf dem Berge zu Besuch und ließ die erste steinerne Kirche im Sachsenland bauen. Von hier aus soll er auch den Reichstag in Paderborn vorbereitet und möglicherweise sogar die Strafmaßnahmen gegen die Sachsen in der sogenannten capitulatio de partibus Saxonie verfasst haben. An diesen Ort beorderte er auch Sturmius, der zu der Zeit Abt von Fulda war, um ihn vor den Aufständen der Sachsen zu schützen. Bei Tisch liebte es Karl der Große, Geschichten zu hören oder sich der Musik hinzugeben. Gemäß dieser Sitte tat Museumsleiter Hermann Runte, ebenfalls gewandet nach früherer Zeit, dem wohlgefüllten Saal und zu den einzelnen Mahlgängen Besonderheiten Karls kund, die im allgemeinen weniger bekannt sind. Einhard, der Biograph Karls, Gelehrter und Leiter der damaligen Hofschule zu Aachen, hat sie zum Teil aufgeschrieben. So ließ sich Karl fast zu allen Hauptmahlzeiten entgegen den strikten Anweisungen des Arztes Braten servieren, trank aber dazu wenig Wein. Von den von der Kirche vorgeschriebenen Fastenzeiten hielt er nicht viel, wie Einhard vermerkte. Sein Aussehen war mächtig und er überragte die meisten seiner Zeitgenossen an Körpergröße. Nur seine lange Nase und seine etwas hohe Stimme wollten nicht so recht zu seinem würdigen Aussehen passen. Neben seinen 4 legitimen Frauen unterhielt er auch sogenannte Friedelehen, die wohl germanischen Ursprungs waren. Allein 18 Kinder werden ihm nachweisbar zugeschrieben. Die Menschen der damaligen Zeit meinten hinter vorgehaltener Hand sogar, dass er für seinen Lebenswandel lange im Fegefeuer werde büßen müssen. Nach diesem kurzweiligen, alle Sinne ansprechenden und gemütlichen Abend meldeten sich einige Gäste spontan schon wieder zum nächsten Gastmahl an.